IGP – Internationale Gebrauchshundeprüfung
Seit einem halben Jahr findet wieder Schutzhundeausbildung in Müncheberg statt.
Ein paar Worte vorweg. Schon Rittmeister Max von Stephanitz schrieb 1901 in seinem Werk „Der Deutsche Schäferhund in Wort und Bild“: Das Geheimnis aller Erziehung und Ausbildung beruht im richtigen Erkennen und Verwenden vorhandener Anlagen unseres Hundes.
Er schrieb: Nicht jeder ist zum Erzieher geeignet, noch weniger zum Ausbilder.
Selbstbeherrschung, Selbstkritik, Besonnenheit, Duldsamkeit, Geduld und Tierliebe, jedoch mit dem Wissen eine gewisse Härte aufbringen zu müssen, sind Eigenschaften die der Mensch bei jeglicher Ausbildung (auch zu Hause) besitzen muss.
Was heißt nun Schutzhundeausbildung nach IGP (Internationaler Gebrauchthunde Prüfungsordnung).
Sie beinhaltet drei Abteilungen:
- A – Fährtenarbeit
- B – Unterordnung
- C – Schutzdienst
Die Abteilung B kennen wir ja bereits aus dem Beitrag Begleithundeprüfung und sie ist die Voraussetzung, um an einer IGP Prüfung teilnehmen zu dürfen. Hier kommen noch ein paar technische Übungen, die Stehübung, das Bringen am Boden, über die 1 Meterwand, über die 1.80 Meter Schrägwand sowie das Voraussenden dazu. Erwähnt werden muss an dieser Stelle, dass die Schussfestigkeit unseres Hundes mit je zwei Schüssen in die Luft, in der Unterordnung und in der Ablage geprüft wird.
Die Abteilung A Fährtenarbeit ist eine sehr trainings- und damit auch zeitintensive Arbeit. Nicht umsonst sagt man auch, Fährtenarbeit ist Fleißarbeit. Hier gibt es drei Stufen und es wird bei der IGP 1 bis 3 auf einem Gelände Wiese, Brachland oder Acker eine Fährte gelegt. In der IGP 1 durch den Hundeführer eine Fährte von ca. 300 Schritt und sie beinhaltet 3 Schenkel, 2 Winkel und 3 Gegenstände die durch den Hund angezeigt, sprich verwiesen werden muss. In der IGP 2 wird eine Fremdfährte, das heißt durch eine fremde Person (Fährtenleger) von einer Länge von 400 Schritt mit 3 Schenkeln, 2 Winkeln und 3 Gegenständen gelegt. Die IGP 3, hier beträgt die Fremdfährte 600 Schritt, mit 5 Schenkeln, 4 Winkeln und 3 Gegenständen.
Die Liegezeit der Fährten vom Legen bis zum Zeitpunkt des Absuchens beträgt in den einzelnen Stufen 20, 30 und 60 Minuten.
Die Abteilung C – der Schutzdienst, ist die interessanteste Abteilung. Wir kennen diese Art der Übungen aus der Polizeiarbeit und sie ist von dieser Arbeit einmal abgeleitet worden.
Zitat Edgar Scherkel: Der Schutzhundesport hat seine Attraktivität nicht verloren. Dieser Sport fordert extrem viel Zeit und Engagement vom Hundeführer. Du brauchst ein Team zur Unterunterordnung und einen guten Helfer.
Ein wichtiger Punkt ist die Auswahl des Welpen.
Daraus ergibt sich, Zitat von Rullang; so wenig wie aus einem Ackergaul ein Rennpferd wird, so wenig wird aus einem ängstlichen Hund ein Schutzhund. Während für die Unterordnung und die Fährtenarbeit fast alle Hunderassen geeignet sind, sieht es beim Schutzhund anders aus. Zum einen haben wir die Gebrauchshunderassen, der Deutsche Schäferhund, der Rottweiler, der Riesenschnauzer, der Dobermann, der Hovawart, der Airedaleterrier, der Boxer und der Malinois. Wobei man bei anderen Hunderassen sagen muss „Ausnahmen bestätigen die Regel“.
Ein Hund kann nur zu einem Schutzhund ausgebildet werden, wenn er dafür die Anlagen besitzt. Mangelnde Anlagen lassen sich durch Ausbildung nicht beheben. Vorhandene Anlagen können jedoch durch die Ausbildung gefördert werden.
Die gesamte Schutzdienstausbildung beinhaltet die nachfolgenden Übungen:
– Streife nach dem Helfer, das Revieren
– Stellen und Verbellen
– Verhinderung eines Fluchtversuches
– Abwehr eines Angriffs aus der Bewachungsphase
– Rückentransport
– Überfall auf den Hund aus dem Rückentransport
– Angriff auf den Hund aus der Bewegung
Wie zu erkennen ist, ein umfangreiches Programm an Übungen, die man hier nicht weiter im Einzelnen erklären kann, das würde zu weit führen. (Quelle: PO des DVG)
Also was bleibt abschließend zu sagen: kommt zum Müncheberger Hundeverein e.V. und schaut euch das mal an. Wir sind gern bereit euch diesen Hundesport zu erläutern und auch praktisch vorzuführen.