Die Erziehung eines Hundewelpen ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Wir können auf dem Hundeplatz deshalb nur Anregungen geben, kurze Sequenzen vorstellen und erklären als auch Kontakt zu anderen Hunden ermöglichen.
Die eigentliche Arbeit mit Ihrem Hund kann nachhaltig nur mit dem Hundeführer und der dazugehörigen Familie im heimischen Umfeld erfolgen.
Die prägendste Zeit im Hundeleben sind etwa die ersten vier Monate. In dieser Zeit lernt der Hund am schnellsten und auch am nachhaltigsten. Beim Lernen verbinden die Hunde immer die jeweilige Situation oder Übung mit der aktuellen Umwelt. Sie müssen also darauf achten, dass sie mit ihrem Hund an den unterschiedlichsten Orten, auf unterschiedlichen Untergründen und auch bei wechselndem Wetter trainieren. Gehen sie mit ihrem Hund ganz bewusst in die unterschiedlichsten Umwelt- und Alltagssituationen. Dann lernt er, dass dies zu seinem Leben dazugehört. Dieses Vorgehen nennt man Generalisieren.
Der oft gewünschte uneingeschränkte Gehorsam des Hundes erfordert eine konsequente, motivierende und unmissverständliche Kommunikation des Hundeführers und dessen „Rudel“ (Familie). Die Hauptarbeit dabei liegt in der Bindungsarbeit. Nur wenn der Hund eine ausreichende Bindung zu ihnen aufgebaut hat, kann er ihnen vertrauen und sie können sich zu einem entspannten Mensch-Hund-Team entwickeln.
Die Kommunikation zwischen Mensch und Hund ist allzu oft von dem einseitigen humanen Blick dominiert. Die zwischenmenschliche Kommunikation erfolgt meist auf der sprachlichen Ebene. Hunde untereinander tauschen sich über die körperliche Sprache aus. Für die Erziehung Ihres Welpen ist es ihre vordringlichste Aufgabe Ihren Hund verstehen zu lernen. Sie müssen Ihren Hund beobachten und Ihr Handeln darauf ausrichten.
Für die Erziehung Ihres Welpen brauchen sie neben ausreichender Zeit einige wichtige Dinge. Sie müssen sich überlegen, welche Wortsignale Ihr Hund verstehen lernen soll – bspw. Sitz, Platz, Fuß, Steh. Bedenken sie, dass Ihr Hund nur auf Sie reagiert, wenn sie eine mentale Verbindung zu ihm hergestellt haben. Es lohnt sich also ein Kommando zu lehren, dass ihren Hund dazu bringt sie anzusehen. Erst dann macht ein weiterer Lernschritt Sinn.
Für das Training mit ihrem Hund brauchen sie geeignete Leinen, eine kürzere und eine lange Laufleine, Halsband und/oder Geschirr, einen Maulkorb, Belohnungsutensilien und Spielzeug.
Die Trainingszeit wird maßgeblich vom Alter des Hundes bestimmt. Als Orientierung hat sich die Regel – pro Lebenswoche eine Minute – bewährt. Es ist sinnvoll mit dem Hund mehrmals täglich kleine Trainingseinheiten zu absolvieren und dem Hund dann wieder Ruhe oder Spielzeit zu gönnen. Apropos spielen. Auch auf dem Hundeplatz gibt es Zeit für ihren Welpen zum spielen. Denn auch im Spiel lernen Hunde sehr viel. Bedenken sie aber bitte, dass sie immer die Zeit und die Dauer des Spiels bestimmen. Agiert ihr hier zu dominant oder ungestüm, beenden sie das Spiel sofort.
Für eine Trainingseinheit mit ihrem Hund sollten sie vorher überlegen, was sie üben möchten und wie sie es erreichen wollen. Beenden sie eine Trainingseinheit immer mit einem positiven Abschluss.
Denken sie daran – Motivation ist alles